Wie alle kleinen Gemeinden im ländlichen Raum hatte auch Armstedt seine eigene Schule. In dieser Schule wurden alle Schüler aus unserem Dorf, das heißt der erste bis neunte Jahrgang, von nur einem Lehrer unterrichtet.
Die Schulmeister lassen sich in unserer Chronik sogar bis in das Jahr 1638 zurückverfolgen. Unsere Schule wurde 1967 aufgelöst und die Dörfer- gemeinschaftsschule Brokstedt gegründet. Diesem Schulverband ist unsere Gemeinde auch heute noch angeschlossen. Jede Jahrgangsstufe wurde und wird in einer oder mehreren Klassen, je nach Schülerzahl, von einer Lehrkraft betreut. In unserer Volksschule war der Lehrer aber gezwungen alle neun Klassen gleichzeitig zu unterrichten. Vor Unterrichtsbeginn war die Schule schon geöffnet, im Winter der Kachelofen angeheizt, und die Schüler konnten ihre Plätze auf den Bänken einnehmen. Als letztes betrat der Schulmeister den Klassenraum, nun standen selbstverständlich alle Schüler zur Begrüßung auf und erst nach Aufforderung durch den Lehrer durften sich die Schüler wieder setzen. Der Unterricht begann, wenn der Lehrer z. B. in den oberen Jahrgängen Geschichte unterrichtete, mussten die anderen Klassen in Stillarbeit rechnen, zeichnen oder schreiben. Ein besonderes Privileg war es für ältere Schüler die jüngeren Jahrgangsstufen zu betreuen, hier zu zog dann die Gruppe mit Stuhl und Fibel in den Vorraum. Zu der Zeit hatten die Kleinen noch Respekt vor den Großen, aber vor allen Dingen hatte jeder Schüler Respekt vor dem Lehrer. Sollte ein Schüler trotzdem mal aus der Reihe tanzen, setzte sich der Lehrer auch mit einem Weidenstock oder einer Backpfeife durch. Und kein Schüler oder auch die Eltern kamen je auf die Idee sich darüber zu beschweren. Es gab zwei Pausen während des Unterrichtes, in denen aber kein Schüler den Schulhof verlassen durfte. Höhepunkte des Schuljahres waren die Bundesjugendspiele, der Wandertag und Kindervogelschließen. Die Dörfer Hardebek, Hasenkrug, und Armstedt führten die Bundesjugendspiele gemeinsam in Hardebek durch, weil diese Gemeinde schon einen Sportplatz besaß. Zum Abschluss dieses Tages gab es immer ein Völkerballturnier. Ein Wandertag war wirklich ein Wandertag und es ging auf Schustersrappen ungefähr 5 Stunden in die Natur. Das Kindervogelschießen hat sich ja in unserer Gemeinde bis heute gehalten und ist jedem Einwohner bestens bekannt. Unter in heutiger Zeit nicht mehr vorstellbaren Schulverhältnissen haben wir aber alle die Möglichkeit gehabt, etwas zu lernen und zu erlernen und viele denken sicherlich gern an ihrer Schulzeit zurück, weil sie schön war.