Aus der CD über die Armstedter Vereine. Aufgenommen 2003


Unser Vogelschützenverein von 1974


Die Gründung geht darauf zurück, dass mit dem Bau der Grund- und Hauptschule Brokstedt und Umgebung nicht nur die Schulkinder, sondern auch die schulische Veranstaltung „Vogel-schießen“ nach Brokstedt abwanderte. Bei einer Schülerzahl von mehreren Hundert Schülern konnte Vogelschießen nicht mehr das sein, was es einmal war und wir Armstedter Eltern von Klein- und Schulkindern entschlossen uns, Vogelschießen in eigener Regie in Armstedt durchzuführen. Die Planungen fanden natürlich bei Helga Wieckhorst im Wohnzimmer neben dem Laden statt und am 10.Juni 1974 luden wir zur Gründung eines Vogelschießervereins in die Gaststätte „Zur Linde“ ein und es ging gleich zur Sache: 42 Personen trugen sich sofort als Mitglieder ein. Wir wählten einen Vorstand: Mümmel Zornig und Uwe Timmermann machten den Vorsitz, Heinke Jöns die Schriftführerin, Lotti Ottjes die Kassiererin, den Festausschuss Helga Wieckhorst, Gertrud Plambeck, Günter Bestmann. Den Spieleausschuss Dieter Ottjes, Adolf Dohse und Hans Bestmann und gemäß Satzung wurden alle Mitglieder zur Mitarbeit verdonnert.

Die erste Haussammlung erbrachte 1.320,-- DM und die ersten Spiele fanden am 6. September 1974 auf dem Hofplatz von Breiholz  statt. Das ist jetzt das neue Viertel Ecke Schulstrasse und Dorfstrasse. Der Spieleausschuss hatte gebastelt und aufgebaut. Es gab Ballwerfen, Ringwerfen, Armbrustschießen, Ringstechen und Kegeln.  Auch Eierlaufen. Ich sehe es noch wie heute: Rudolf  hatte den Daumen auf dem Ei! Er wurde König und Meike die Königin – ohne Daumen! Beim Ball und Ringe werfen stellten Volker Lange und Petra Dohse das Königspaar bei den 6- bis 11-jährigen. Und bei der nächsten Altersgruppe gewannen Horst-Joachim Schmidt und Antje Jörck, und sie ist heute unsere Vereinsvorsitzende. Ist das nicht schön!  Bei den 14- 18-jährigen wurde gekegelt. Laut Heinkes Protokoll wurde der 1. Preis in der Gruppe aufgeteilt. Sekt erhielten die Geschwister Heins und Marlies Lau.. Bei uns bekommt jedes Kind ein Geschenk. Die Geschenke innerhalb einer Gruppe haben mehr oder weniger den gleichen Wert. Wer gewinnt hat die Wahl Am 7. September trat der Festausschuss in Aktion. Mit Musik ging es durch das geschmückte Dorf .zum Kindertanz. Abends war dann Ball bei Ernst Grieß in der „Linde“ und das von Alfred Dohse selbstgebastelte Buddelschiff wurde zu Gunsten des Vereins Amerikanisch versteigert; es steht noch heute bei Günter Bestmann.

1975 wurde der Kauf einer eigenen Armbrust diskutiert und dank großzügiger Spender auch realisiert. Die Spender kamen so aus dem Kreis  Hans Breiholz sen., Otti Schäfer, Karl Blohm, Oskar Ehrenstein, Ottjes und Aale räuchern. Also, die Männer hatten ihr Spielzeug und wir Frauen das unsägliche Fischpicken, an dem sich bis heute  immer mal wieder die weiblichen Geister scheiden. 1977 gab es dann ein Armsbrustschießen für Damen und Herren.

Armstedts Frauen können backen! Der Kaffee- und Kuchenverkauf erbrachte immer beachtliche Erlöse, die unser Verein bis 1981 gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung stellte, wie dem Sonderhort und der Hundau-Schule in Bad Bramstedt. Da hatten wir dann auch mal Tränen in den Augen und dankten dem Schicksal für unsere  gesunden Kinder

Wir führten unsere Spiele bei strahlendem Sonnenschein wie bei strömendem Regen durch. Meist hatte der Spielmannszug das Glück, das letzte Lied vor Einsetzen des Regens zu beenden.1979 feierten wir bei Fiete Gripp in Hasenkrug. 1980 fand der Kindertanz schon im Gemeinschaftsraum des neuen Feuerwehrgerätehauses statt. Und ab 1981 wurden die Spiele auf das Gelände des Feuerwehrgerätehauses verlegt.
Ab 1982 veranstalteten wir die Laterneumzüge zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Armstedt. Das Marschieren nach „Sonne, Mond und Sternen“ ist zwar nicht so ganz einfach, aber Pusch, Würstchen oder Berliner zum Abschluss sind etwas Wunderbares.

1984 feierten wir unser 10jähriges..Es begann am 14. Juni mit Kranzbinden bei Irmi     + Karl Ehrhard Bruhn in der Schmiede mit lodernden Flammen in der Esse und fröhlichen Gesängen und Wilfried Doll sang zur Gitarre sein Seemannslied vom Fuhlenbeeek, vom dem er sich wünschte, dass er bis Armstedt schiffbar wär’. Das Dorf war besonders festlich geschmückt, die Stimmung bei Spielen und beim Feiern hervorragend und die Vorsitzende bekam einen Blumenstrauß –  Danke!

Von Jahr zu Jahr wurden die Spiele bunter, vielseitiger und liebevoller ausgestattet. Es gab Zauberer, Luftballons wurden mit Adresskarten auf die Reise geschickt, es gab Teebeutelweitwurfwettbewerbe, das Theater Luftikus, es wurde gefilmt, gedichtet, eigene Sketche vorgeführt, Fotoausstellungen gezeigt.

1994 stand das 20jährige ins Haus. Es war ein rauschendes Fest vom Kranzbinden über die Kuchen bis zur Rollenbahn. Da sah man doch Väter stehend in Rollenbahnkästen den Hügel runterrollen!. Es lockten Negerkusswurfmaschinen, Erbsenzertrümmerungsmaschinen, Seifenblasen und Hüpfkissen. Zum Schluss gab es einen erschöpften Spiele- und Festausschuss und glückliche Kinder. Wie schön!

1995 übernahm Antje Lüders geb. Jörck,  Königin von 1974, den Vorsitz. Es ging weiter mit neuen Ideen. 1999 feiern wir das 25-jährige  Für die Kinder ein voller Erfolg. Abends gab es am Stand Prager Schinken und eine Cocktail -Bar als Krönung! Meikes und Haukes Rezepte Wow! Und dann das Seifenkistenrennen am Sonntag. So viel Begeisterung bei den Kindern und den Eltern. Die Durchführung professionell. Die Vorsitzende glücklich. Wer oder was ist eigentlich die Formel 1?

Für 2001 war ein Dorf-Schmück-Wettbewerb angesetzt. Die Vorbereitungen hatten   starken nachbarschaftsfördernden Charakter – ich kam immer später und immer fröhlicher nach Hause – und das Ergebnis war überwältigend. Vom Maibaum am Kloster bis zur ausgestopften, lebensgroßen Puppengruppe bei Schäfer säumten die phantasievollsten Dekorationen  unsere Straßenränder..

Die Namensliste der Spieleausschüsse, Festausschüsse, Sammler- und Sammlerinnen, Einkäufer! (Hans Rave hat auch  mit eingekauft) und Einkäuferinnen, der Spieleleiter und Spieleleiterinnen und des Vorstandes mit Kassiererin und Schriftführerin liest sich wie das „Who is Who in Armstedt“ – kaum ein Familienname, der nicht vertreten ist.
Auch die Spendenfreude ist ungebrochen. 2001 wurden 2.485 Mark gesammelt, den Sammlern sei Dank! Ist gar nicht so einfach!  Bespielt wurden über 90 Kinder und Jugendliche. Die Fest- und Spieleausschüsse leisten Bewundernswertes. Den Einkäuferinnen geht die Phantasie nicht aus . Über Jahrzehnte Geschenke zu kaufen, die die Augen der Kinder zum Leuchten bringen  (oder auch zu Tränen, wenn das Geschenk, mit dem man geliebäugelt hat,  an Andre geht, weil der zwei Punkte besser  war), das ist eine Höchstleistung. Die Kinder, für die wir 1974 den Verein ins Leben gerufen haben, sie organisieren heute die Spiele   für ihre Kinder.
 Am Montag ist Jahreshauptversammlung 2003. Der Vorstand lockt  mit Schinkenbroten. Wie heißt es so schön:“Mit Speck fängt man Mäuse.“ Wir sehen uns!

 Eure
 Erdmute Zornig alias Mümmel
 Armstedt 2005